Mario Merz

italienischer Objektkünstler und Maler; Mitinitiator der "arte povera" mit dem Ziel der Aufhebung der Grenze zwischen Kunst und Leben; Werkserien u. a.: Iglus und Zahlenreihen; zahlr. große Ausstellungen

* 1. Januar 1925 Mailand

† 9. November 2003 Turin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 07/2004

vom 2. Februar 2004 (lö)

Herkunft

Mario Merz wuchs in Turin als Sohn eines Ingenieurs auf. Sein Vater entwickelte Motoren für Fiat.

Ausbildung

1939-1945 besuchte M. ein Gymnasium. Er engagierte sich in den letzten Kriegsjahren in der antifaschistischen Gruppe "Giustizia e libertà" und war nach der Verhaftung für einige Zeit im Gefängnis. Das vom Vater gewünschte Medizinstudium schloss M. nicht ab. Als Künstler ist er Autodidakt.

Wirken

Die künstlerische Karriere begann M. mit Ölbildern im expressionistischen Gestus. Bilder wie "Samen im Wind" (1953) gelten bereits als Schlüsselwerke, weil sie M.s Lebensgefühl zum Ausdruck brachten, das er einmal mit "Mein Heim ist der Wind" umschrieb. Bereits 1953 löste sich M., der durch seine Freundschaft mit Vertretern des Informel erste Bekanntheit erlangt hatte, von der Abstraktion mit der Produktion von Pflanzenblättern, bei denen die Stromlinien-Adern in erstarrten Farbmassen an organische Landschaftskarten für Autoverkehrsplanung erinnerten. In den 60er Jahren trennte sich M. endgültig von ...